Wie gehen wir auf phänomenologische Weise mit unangenehmen Erfahrungen um? Bettina Schneebeli hat dazu eine Idee:
Die buddhistische Psychologie unterscheidet drei Arten der Gefühlstönung
- angenehm
- unangenehm
- neutral
Auf diese reagieren wir körperlich und unser Geist (Gedanken) kommentiert gleich mit. Wenn wir mal einfach bei diesen drei Tönungen bleiben und sie als solche wahrnehmen, dann fällt das «Eingemachte» weg. Sobald jedoch die Wahrnehmung im Hirn verarbeitet wird, machen wir schon etwas damit: Wissen, Erfahrung, Konditionierung, Erziehung, Kultur usw. wirken. Und das nehmen wir dann so oder so wahr und bewerten (denken) gleichzeitig, wie diese Wahrnehmung ist.
Unangenehme Erfahrung nehmen wir viel stärker (3x mehr) wahr als angenehme und möchten diese möglichst rasch loswerden und nicht mehr spüren (was aber gleichzeitig ein nützlicher Überlebensimpuls ist 😊). Wenn ich bei der Erfahrung an sich bleibe und einfach beobachtend wahrnehme, was im Körper passiert, welche Gefühle auftauchen, dann bleibe ich im Moment.
Unglaublich ist, dass sich so auch eine unangenehme Erfahrung entspannen kann!