Lebensintegrationsprozess

Lebens-Integrations-Prozess & phänomenologische Aufstellungsarbeit

Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas in der äusseren Welt in Ordnung bringen können, wenn wir es nicht zuvor in uns selbst geordnet haben.
Etty Hillesum

Der Lebens – Integrations – Prozess (LIP) ist eine Form der Aufstellungsarbeit. Sie wurde von Dr. Wilfried Nelles entwickelt und geht in ihrem Denken weit über die Form hinaus. Es ist der Ausdruck einer Haltung dem Leben gebenüber, die als „seelisch erwachsen“ bezeichnet werden kann. Im LIP geht es um eine liebevolle innere Haltung zu sich und dem Leben. Gelingt dies anhand der von Nelles ausgearbeiteten sieben Bewusstseinsstufen, vereinfacht sich der eigene Lebensvollzug wesentlich.

Das Leben wird dadurch nicht einfacher, jedoch entspannter und lebendiger. Die Person ist stärker im Jetzt verwurzelt, die Erkenntnis und Zustimmung zum Fluss des Lebens wächst und sie wird selbst-bewusster (im wörtlichen Sinn). Dinge im Alltag werden deutlicher, man gewinnt an innerer Unabhängigkeit und handelt so kraft- und wirkungsvoller.

Bei einem LIP geht es konkret darum,

  • das eigene Selbstbewusstsein zu stärken
  • unser Potential zu sehen und zu leben.
  • sich und damit auch andere lieben zu lernen.
  • in unser Eigenes hineinzuwachsen.
  • mittels Stellvertreter auf unsere Biografie von der Zeugung bis jetzt zu schauen.
  • der eigenen einschneidenden Erfahrungen bewusst zu werden und zu erkennen, wie wir die schwierigen Lebenssituationen überwunden haben.
  • in der Tiefe zu erkennen, dass es nicht darum geht, was wir vom Leben wünschen sondern was das Leben von uns will.
  • sich in seiner eigenen Biografie zu erkennen und zu lieben.
  • die Erfahrung, dass wir, durch Zustimmung des Lebens wie es ist, an Lebendigkeit, Gelassenheit und Selbstbewusstsein gewinnen.
  • ins handeln zu kommen und das zu tun, was getan werden muss.

Phänomenologische Aufstellungsarbeit

Phänomenologische Aufstellungen sind wachstumsorientierte Aufstellungen die von einer phänomenologischen  Haltung getragen werden. Johann Wolfgang von Goethe hat diese Haltung in Sprache gefasst:

Das Vorgefundene zunächst einfach hinzunehmen, wie es ist; auch wenn es ungewohnt, unerwartet, unlogisch, widersinnig erscheint und unbezweifelten Annahmen oder vertrauten Gedankengängen widerspricht. Die Dinge selber sprechen zu lassen, ohne Seitenblicke auf Bekanntes, früher Gelerntes, ‚Selbstverständliches’, auf inhaltliches Wissen, Forderungen der Logik, Voreingenommenheiten des Sprachgebrauchs und Lücken des Wortschatzes. Der Sache mit Ehrfurcht und Liebe gegenüberzutreten…,

Die phänomenologische Haltung ist ein vertrauensvolles Hineinwachsen in die Wahrnehmung des Momentes, begleitet vom Mut und dem Vertrauen, den in diesem Moment auftauchenden Impulsen zu folgen. Dabei hängt die Tiefe und Weite unserer Wahrnehmung von der Weite unseres inneren Raumes ab, der unsere Möglichkeit zu co-kreativem Handeln bestimmt. Wir lassen uns ohne Absicht, ohne Angst und ohne Wollen vom Leben mitnehmen. Aus diesem Moment intervenieren wir achtsam, klar und kraftvoll, um allein und gemeinsam im Fluss des Lebens Neues zu erschaffen.

Dieses sich-vom-Leben-berühren-und-mitnehmen-zu-lassen ermöglicht ein Erkennen und Anerkennen des JETZT (körperlich, emotional, mental), so wie es ist. Dieses Erkennen führt zu einer inneren Bewegung, die sich im Aussen fortsetzt und sich durch entschiedenes Handeln zeigt. Es schafft neue Möglichkeiten für sich persönlich wie auch im Arbeitskontext mit Kunden, Klienten, Patienten und Mitarbeitern.

Formen phänomenologischer Aufstellungen

Neben dem LIP bieten wir auch andere thematisch orientierte Aufstellungen an.

  • Symptome und Krankheiten
  • Kommunikation, Wahrhaftig kommunizieren und offen zuhören
  • Arbeit und Beruf(-ung)
  • Umgang mit Stress
  • Aufstellungen in Unternehmen: Fragestellungen in der Weiterentwicklung, Konflikte, Nachfolgeregelung u.a.
  • Persönliche Fragestellung
  • Beziehungsintegrationsprozess (BIP) nach Malte Nelles

Agenda