Blogpost von Ruedi Eggerschwiler
Der moderne Zeitgeist lässt uns unterschwellig ständig wissen, wir seien nicht richtig. Du solltest noch das eine oder andere tun oder lernen, bis du endlich richtig bist. So sind wir die ganze Zeit am uns verbessern, ständig vom Gefühl begleitet, doch nie ganz richtig zu sein und immer wieder hoffen wir, endlich richtig zu werden.
Diese Hoffnung wird durch eine ganze Coaching-, Beratungs- und Weiterbildungsszene genährt, in der behauptet wird, gemeinsam Wege zu finden, um Ziele zu erreichen, um endlich richtig zu werden. Dabei jagt ein Weiterbildungsangebot das andere, um «noch richtiger» zu werden. Irgendetwas lässt sich ja immer noch verbessern und optimieren. Doch was ist das Resultat? Dauerstress, um keine neue Selbstoptimierungsform zu verpassen und das ewige Gefühl, da fehlt noch was und im Kern reicht es doch nie.
Was wäre, wenn wir das mal umkehren würden? Jeder und jede von uns ist richtig genauso wie er oder sie ist. Richtig heisst nicht, irgendwelchen moralisch ethischen Standards zu genügen. Einflussreiche Weisheitslehren sagen, wir alle sind ein richtiger und respektabler Ausdruck des Lebens, jenseits aller Kategorien, wie Gut und Böse. Einfach nur in Ordnung und richtig. Was wäre, wenn wir uns aus tiefstem Herzen richtig fühlen würden? Mit all dem, was wir sind und mit allem, was das Leben aus uns gemacht hat?
Genau das ist die Ausrichtung des Lebensintegrationsprozesses (LIP), der uns eine neue, unverkrampfte Perspektive auf unser Leben, auf die momentane Lebenssituation zeigt und auffordert, das zu tun was jetzt zu tun ist. Es ist ein Perspektivenwechsel, der uns in einer feinen Fröhlichkeit auf uns und unser Leben schauen lässt und neues Handeln ermöglicht. Dabei werden alte Grenzen und Gewohnheiten immer wieder überstiegen. Nicht das Handeln selbst bewirkt Neues, sondern die Haltung, mit der wir handeln.