Es war einmal…
Ich kam als gestresste, alleinerziehende Mutter auf Jobsuche ins Grundstufenjahr. Auslöser meiner Anmeldung war ein Spruch, den mir Wilfried Nelles zuvor an einem LIP-Wochenend-Seminar sagte, nachdem er mir eine Weile in die Augen geschaut hatte: «Lass dich voll in dein Chaos fallen. Wehre dich nicht dagegen. Und: Du bist richtig, an dir ist nichts falsch». Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich schon quer durch die New Age Selbsthilfe-Literatur gelesen, diverse Workshops und Schamanen besucht, fleissig meditiert und «an mir gearbeitet». Nichts half: Drama, Depression, Angst, Chaos und Verzweiflung waren Dauerzustand, ich fühlte mich vollkommen haltlos und ohnmächtig.
Ich habe mich aus lauter Verzweiflung zur Ausbildung in Grundstufe angemeldet, weil ich mir ein Jahr Zeit nehmen wollte, mich mit meinen wichtigsten Problemen und Baustellen zu befassen. Es ging konkret um Arbeitslosigkeit, existenzielle Ängste, die Nachwehen einer Scheidung und das Gefühl von blockiert-sein. Und jetzt? Ein Jahr später? Alles fliesst. Eine passende neue Arbeitsstelle ist da. Ich fühle mich handlungsfähig, in mir ruhend. Selbstverständlich ist jetzt nicht «alles gut». Doch ich schaue mit anderem Blick auf Schwierigkeiten und Herausforderungen. Ich schaue zunächst. Es ist ein neuer Moment im Schauen entstanden, der es mir auf neue Weise ermöglicht, gestaltend einzugreifen. Nicht beim Gegenüber. Bei mir selbst. Hinterm Horizont geht’s weiter…
Eine Absolventin der Grundstufe